
Wasserverbrauch
Wasser sparen Seit 1950 hat sich in Europa der Wasserverbrauch im Haushalt pro Kopf fast verdoppelt. Er liegt nun bei 150 Litern pro Kopf und Tag. Nur ein sehr geringer Anteil dieses Trinkwassers wird tatsächlich getrunken. Der allergrößte Anteil wird für die Toilettenspülung, zum Spülen, Baden und Waschen benutzt.
Ein nachhaltig gebautes Haus sollte deshalb mit allen verfügbaren technischen Mitteln ausgestattet werden, die helfen, den Wasserverbrauch zu senken. Hierzu gehören Armaturen mit Durchflussbegrenzern, Thermostat- Armaturen und Unterbrechertasten an der Toilettenspülung. Wassersparende Wasch- und Geschirrspülmaschinen helfen ebenfalls den Wasserverbrauch zu reduzieren. Kostengünstig und effektiv sind einfache Verhaltensregeln, wie Duschen statt Baden, beim Zähneputzen den Wasserhahn nicht durchgängig laufen lassen und ähnliches.
Regenwassernutzung
Ein guter Teil des Trinkwassers kann auch durch Regenwasser ersetzt werden. Bewährt hat sich die Regenwassernutzung für die Toilettenspülung, für die Waschmaschine und zur Gartenbewässerung. 30% des Trinkwasserverbrauchs eines Haushaltes fließen durch die Toilettenspülung. Hier kann kostbares Trinkwasser sicherlich ohne Qualitätseinbußen durch Regenwasser ersetzt werden.
Die Hauptkomponenten einer Regenwasseranlage sind Speicher, Filter, Pumpe und Leitungssystem. Über einen Filter wird das von der Dachfläche gesammelte Regenwasser in einen Speicher (Zisterne) eingespeist. Der Speicherkapazität sollte bei 1000 l pro Person liegen. Bei längeren Trockenperioden muss der Bedarf gesichert werden, indem Trinkwasser in den Speicher nachgefüllt werden kann.
Eine Pumpe transportiert das gefilterte und gespeicherte Regenwasser zu den Verbrauchsstellen Toilettenspülung, Waschmaschine oder zu einer Entnahmestelle im Garten. Alle Entnahmestellen müssen mit einem Hinweisschild „kein Trinkwasser“ versehen werden. Das Wasserwirtschaftsamt fördert nur Anlagen, an die mindestens eine Toilette angeschlossen ist.
Die Pumpe soll möglichst hochwertig sein und dabei zugleich eine möglichst geringe Leistung haben. Die Steuerung der Pumpe muss bedarfsorientiert ein- und ausschalten. Bewährt haben sich druckgesteuerte mehrstufige Kreiselpumpen oder die etwas teureren Tauchpumpen.
Regenwasserversickerung
Regenwasser, das auf versiegelte Flächen fällt, wird direkt in die Kanalisation geleitet. Es kann somit nicht versickern und gelangt auch nicht in die Grundwasservorkommen. Stattdessen überlastet es bei heftigen Niederschlägen die Kanalisation und lässt Flüsse über die Ufer treten. Versiegelte Flächen zerstören Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Weil durch den dichten Belag kein Sauerstoff in den Boden dringen kann, haben auch Mikroorganismen langfristig keine Chancen. Der Boden stirbt ab.
Deshalb sollten Wege, Höfe und Garagenzufahrten rund ums Haus möglichst so befestigt werden, dass Regenwasser versickern kann. Kies, Rasengittersteine und Sickersteine sind versickerungsfähige Befestigungen von Außenflächen.
Das gesamte Regenwasser kann auch gezielt in Mulden, offenen Rigolen oder einem Gartenteich aufgefangen werden und anschließend versickern. Begrünte Dächer halten das Regenwasser zurück und entlasten somit die Kanalisation.
Zur Umrüstung eines bestehenden Hauses mit einer Regenwasseranlage nimmt man meist Kunststofftanks, die im Keller aufgestellt werden. Dieser Tank soll aus lichtundurchlässigem Material gefestigt sein, damit es nicht zu Algenbildungen kommt.
Bodennutzung / Verdichtete Bauweise
Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Boden
Boden ist eine begrenzte Ressource. Zur nachhaltigen Entwicklung eines Landes gehört daher vor allem der sparsame Umgang mit der Ressource Boden. Flächen, die zu Besiedlungszwecken der Natur abgenommen wurden, werden selten wieder ihrer natürlichen Nutzung zugeführt. Die Siedlungsflächen müssen daher optimal genutzt, d.h. ausreichend dicht bebaut werden. Es ist sinnvoll, Baulücken aufzufüllen und bereits erschlossenes Bauland in Neubausiedlungen komplett zu bebauen, bevor neue Flächen erschlossen werden. Eine Grundstücksgröße von weniger als 1,5 a pro Wohneinheit verbindet den Anspruch an ausreichenden Wohnraum einerseits und schonenden Umgang mit der Ressource Boden andererseits nachhaltig.
Auch jeder beheizte Quadratmeter Wohnfläche pro Person bedeutet mehr Verbrauch an Bodenressourcen und an Energie. Der finanzielle Aufwand zum Erstellen von Wohnraum steigt ebenfalls mit jedem Quadratmeter. Daher sollte man genau überlegen, welche Flächen man wirklich braucht, um eine komfortable, alle Bedürfnisse deckende Wohnsituation zu erreichen.
Das Generationenhaus
Eine neue Herausforderung an die optimale Nutzung unseres Wohnraums stellt auch die demographische Entwicklung der Gesellschaft dar. Ein Haus, das in der Regel für eine ganze Familie erbaut wurde, wird später für einen langen Zeitraum von nur einer oder zwei Personen bewohnt. Man kann auch ein Einfamilienhaus so planen, dass es sich den wechselnden Anforderungen an den Wohnraum anpasst, zum Beispiel durch den Einbau einer Einliegerwohnung, einer zweiten, kleineren Wohneinheit. Sie kann je nach Lebensphase von Großeltern oder heranwachsenden Kindern bewohnt werden. Ein solches Generationenhaus erlaubt eine dauerhafte sinnvolle und intensive Nutzung von Wohnraum und gehört unter diesem Aspekt zum nachhaltigen Bauen.
Nachhaltige Bauformen
Eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus bietet die gleiche Qualität und Quantität an Wohnraum wie ein freistehendes Einfamilienhaus, ist aber wesentlich sparsamer im Bodenverbrauch. Außerdem haben angebaute Häuser eine geringere Außenwandfläche und damit einen geringeren Bedarf an Heizwärme als freistehende Häuser gleichen Dämmstandards.
Verkehrsanbindung
Verhängnisvolle Entmischung
Die Zahl derer, die nicht an ihrem Wohnort arbeiten, hat in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund unterschiedlichster Entwicklungen dramatisch zugenommen und steigt immer noch weiter an. Die Entmischung von Arbeiten und Wohnen zieht ein stetig wachsendes Verkehrsaufkommen nach sich. In Luxemburg sind die CO2-Emissionen aus dem Bereich Verkehr besonders hoch.
Nachhaltige Verkehrsgestaltung
Die ökologische Alternative zum Individualverkehr bietet der öffentliche Transport. Nachhaltigkeit eines Hauses definiert sich daher auch über die Möglichkeit, den öffentlichen Transport für den täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule zu nutzen. Kann der tägliche Bedarf an Lebensmitteln fußläufig, ohne auf das Auto zurückgreifen zu müssen, gedeckt werden, trägt dies entscheidend zur Nachhaltigkeit einer Wohnsituation bei.
Auch wenn Ihr Wohnhaus derzeit vielleicht noch nicht befriedigend an den öffentlichen Transport angebunden ist: Sie können, gemeinsam z.B. mit Nachbarn – bei den zuständigen Stellen (Gemeinde, Transportministerium, Verkehrsverbund, Mobilitätszentrale) vorsprechen, um konkrete Verbesserungen vorzuschlagen und zu erreichen!
Begrünung / Grundstücksgestaltung
Begrünung und Grundstücksgestaltung erhöhen die Lebensqualität einer Wohnsituation: sie können auch besonders im städtischen Raum zu einem angenehmeren Mikroklima beitragen.
Naturnahe Gestaltung des Wohnumfeldes
Auch wenn eine naturnahe Gestaltung des Wohnumfeldes den Artenverlust in unserer heutigen Kulturlandschaft nicht kompensieren kann, so stellt sie dennoch einen nicht unwichtigen Beitrag zur Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen dar. Ein Naturteich bedeutet Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, der in der freien Natur nicht mehr vorhanden ist, weil Dorfteiche und Tümpel, Nasswiesen und Moore verschwunden sind.
Hecken aus heimischen Gehölzen und heimische Bäume schaffen im Garten ein ökologisches Gleichgewicht, das Vögeln und Insekten Lebensraum bietet.
Trockene Mauern – Lebensräume für Pflanzen und Tiere
Ein besonders ansehnliches und mit Sicherheit das nützlichste Biotop im Garten ist die Trockenmauer. Auch sie bietet vielen Pflanzen sowie Insekten, Spinnen und Eidechsen Lebensraum. Trockenmauern halten durch das Gewicht der Steine von selbst zusammen. Ökologisch wertvoll sind auch spezielle Artenschutzmaßnahmen wie Nisthilfen, Totholzhaufen und Wildkräuter.